Unterwegs am Land

Menschen am Land sind mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln unterwegs – beispielsweise mit dem Rad, dem Auto, dem E-Bike, dem (Motor-)Roller und dem Zug. Um von A nach B zu kommen, gibt es meist mehrere Optionen. Unterschiedliche Aspekte – dies können sowohl praktische Gründe als auch alte Gewohnheiten sein – beeinflussen, welche Verkehrsmittel wir im Alltag tatsächlich benutzen.
Sich an den Gesichtspunkten einer nachhaltigen Mobilität zu orientieren bedeutet, sich für jene Fortbewegungsarten zu entscheiden, die sowohl die eigenen praktischen Bedürfnisse erfüllen als auch umweltverträglich sind und darüber hinaus gut für die eigene Gesundheit sein können.   

Einige wichtige Begriffsdefinitionen:
  • Motorisierter Individualverkehr (MIV) umfasst das Unterwegssein mit dem Auto und dem Motorrad/Moped. Der MIV wird unterteilt in ruhenden (parkenden) und fließenden Verkehr.
  • Öffentlicher Verkehr (ÖV) ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dienstleistung (die Nutzung des Verkehrsmittels) öffentlich zugänglich ist und in der Regel eine Leistung im Rahmen der allgemeinen Daseinsvorsorge darstellt (finanziert durch den Bund, Länder und/oder Gemeinden).
  • Öffentliche Verkehrsmittel sind Straßenbahnen, U-Bahnen, Eisenbahnen, aber auch Busse, die von der Allgemeinheit genutzt werden können (im Gegensatz zu beispielsweise Reisebussen).
  • Bedarfsorientierte Verkehrssysteme helfen Gemeinden und Regionen, Gebiete zu erschließen, die nicht vom öffentlichen Verkehr abgedeckt werden. Grundsätzlich geht es bei bedarfsorientierten Verkehrssystemen darum, dass Verbindungen nach einem fixen Fahrplan bedient werden, einzelne Fahrten aber nur dann durchgeführt werden, wenn rechtzeitig eine Bestellung dieser Fahrt durch die Fahrgäste veranlasst wurde (z. B. per Telefon). Hier kommen Anrufsammeltaxis und Rufbussysteme zum Einsatz. Bedarfsorientierte Verkehrssysteme können entweder eine Ergänzung zum Linienverkehr von Bussen oder Bahn vor allem am Abend, in der Nacht und an Wochenende darstellen oder auch ein neues Angebot sein, beispielsweise durch die ganztägige Bedienung im Ortsgebiet von Kleinstädten, die Verbindung kleiner Orte im ländlichen Raum und die Verdichtung des Fahrplans beim Linienverkehr.
  • Verkehrsmittelwahl (Modal Split)
    „Modal Split“ bezeichnet die Aufteilung der Anteile der einzelnen Verkehrsmodi, wie Zufußgehen, Autofahren, Radfahren, Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, am gesamten Verkehrsaufkommen. Damit kann das Mobilitätsverhalten von Menschen (in einem bestimmten Gebiet, einer Stadt, einem Land etc.) beschrieben werden. Die Verkehrsmittelwahl ist auch vom Verkehrsangebot abhängig. Von allen Wegen, die in Österreich an einem Werktag zurückgelegt werden, werden 48 % als Autofahrerin bzw. Autofahrer, 21 % als Fußgängerin bzw. Fußgänger, 18 % als Fahrgast im öffentlichen Verkehr (ÖV), 10 % als Pkw-Mitfahrerin bzw. Pkw-Mitfahrer und 3 % als Radfahrerin bzw. Radfahrer zurückgelegt (Daten aus dem Gesamtverkehrsplan für Österreich, herausgegeben vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie). Allerdings sind die regionalen Unterschiede beträchtlich: In Niederösterreich beispielsweise werden ca. 60 % aller Wege mit dem Pkw und nur 13 % mit dem ÖV zurückgelegt. Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für Kärnten (63 % Pkw, 15% ÖV) und Vorarlberg (54 % Pkw, 13 % ÖV). In Wien dagegen werden nur ca. 25 % der Wege mit dem Pkw und 37 % der Wege mit dem ÖV zurückgelegt.

Wie sind Sie denn in Ihrem Alltag unterwegs? Wann haben Sie das letzte Mal bewusst Wege zu Fuß zurücklegt oder sind mit dem Fahrrad unterwegs gewesen? Teilen Sie Ihre Erfahrungen – und schreiben Sie eine kurze Mobilitätsgeschichte!


Weiterführende Infos

Gesamtverkehrsplan für Österreich


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