Was spricht für nachhaltiges Mobilsein?
Aktive und nachhaltige Mobilität bietet eine Vielzahl an ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Vorteilen.
Die soziale Ebene
Mehr soziales Miteinander
Gehen wir durch unseren Ort oder fahren wir mit dem Rad, kommen wir mit anderen ins Gespräch. Wir erfahren Neuigkeiten und stärken durch die Begegnungen unsere Bekanntschaften und Freundschaften. Oft steigt man jedoch vor dem Haus ins Auto und kommt oft tagelang nicht mit Menschen ins Gespräch. Ist Zufußgehen und Radfahren attraktiv, reduziert sich auch die Geschwindigkeit im öffentlichen Raum, was wiederum dazu führt, dass Menschen mehr miteinander in Kontakt treten und wieder vermehrt Angelegenheiten „ausreden“ können.Soziale und motorische Entwicklung von Kindern
Ein verkehrsberuhigtes Wohnumfeld wirkt sich positiv auf die soziale und motorische Entwicklung von Kindern aus. Wird das Wohnumfeld allerdings stark vom Straßenverkehr genutzt, dürfen Kinder öfter das Haus nicht unbegleitet verlassen.
Der Faktor Gesundheit
Weniger Verunfallte durch Einführung von Tempo-30-Zonen
Durch geringere Geschwindigkeiten, wie dies beim Gehen oder Radfahren der Fall ist, gibt es weniger Verunfallte. Nach der Einführung von Tempo-30-Zonen in städtischen Gebieten sank die Zahl der Verunfallten um 15 %. Im ländlichen Raum reduzierte sich die Zahl der Verunfallten um fast die Hälfte (VCÖ –Nachhaltige Mobilität ist gut für die Gesundheit
Durch tägliches Radfahren wird sowohl bei Männern als auch bei Frauen das Risiko, an Dickdarmkrebs zu erkranken, gesenkt. Wird pro Tag zwischen 30 und 60 Minuten mit dem Rad gefahren, sinkt das Erkrankungsrisiko bei Frauen um 24 % und bei Männern um 19 %. Wird täglich mehr als 120 Minuten mit dem Rad gefahren, sinkt das Erkrankungsrisiko bei Frauen um 56 % und bei Männern um 59 %.Radfahren macht den Verkehr sicherer
Bei einem hohen Anteil an Fahrrädern im Straßenverkehr verringert sich das Tempo der Pkw. In weiterer Folge passieren weniger Unfälle und der Zügiges Gehen und Radfahren verbraucht viele Kalorien
Wer zügig geht oder mit dem Rad fährt, bleibt fit und erzielt einen hohen Gesundheitsnutzen. So verbraucht beispielsweise eine Person mit 50 kg Körpergewicht bei einem Fußweg von drei Kilometern 160 Kalorien.Mit dem Rad und zu Fuß stressfreier zur Arbeit
Menschen, die ihren Arbeitsweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß bestreiten, empfinden diesen am wenigsten stressig und beschwerlich. 40 % der Personen, die mit dem Pkw bzw. Motorrad zum Arbeitsplatz gelangen, empfinden bei ihrem Arbeitsweg einen eher hohen Stress. Bei Personen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit gelangen, empfinden nur 16 % einen eher hohen Stress (VCÖ –(Straßen-)Verkehr slärm macht krank
Insbesondere Straßenverkehrslärm führt nachweislich zu Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen und ist auch jene Lärmquelle, welche die Menschen am meisten belastet. Viele Krankheiten und Gesundheitsprobleme werden bereits durch geringe, aber dauerhafte Schallemissionen begünstigt oder sogar ausgelöst (z. B. erhöhter Blutdruck, hoher Cholesterinwert, Depressionen, Schlafstörrungen, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, schwaches Immunsystem, Arteriosklerose).
Pkw- und Lkw-Verkehr verursachen hohe Stichstoffoxid-Emissionen
NO2 ist vor allem in den unteren Atemwegen toxisch, da die Gerüst-Eiweißkörper der Lunge angegriffen werden. Darüber hinaus wird durch NO2 die Infektanfälligkeit erhöht.
Feinstaubpartikel lagern sich im menschlichem Atemtrakt ab
Ein großer Anteil des Feinstaubes entsteht durch motorisierten
Die ökologische Ebene
Nachhaltige Mobilität ist gut für die Umwelt
Bahnfahren bringt z. B. mehr Unabhängigkeit von Importen fossiler Rohstoffe. Wenn der Autoverkehr dort, wo es möglich ist, reduziert wird, können Treibhausgasemissionen maßgeblich verringert werden, ebenso kann der Flächenverbrauch, der durch die Herstellung von Agro-Treibstoffen verursacht wird, reduziert werden.Zufußgehen und Radfahren reduzieren den Flächenverbrauch und die Versiegelung
Ein Pkw verbraucht 60 Quadratmeter an Fläche, das Radfahren hingegen nur acht Quadratmeter und das Gehen sogar nur einen Quadratmeter pro Person. Das bedeutet, ein Radweg kann fünfmal so viele Menschen transportieren wie eine Autospur gleicher Breite.Da das Zufußgehen und das Radfahren weniger Fläche verbrauchen, wird weniger Boden versiegelt, wodurch die Funktion der Böden aufrechterhalten bleibt (Aufnahme von Wasser zum Aufbau von Grundwasserreserven und zur Ableitung von Starkregen, Gasaustausch mit der Atmosphäre, Kühlung der Luft, Verlust an Bodenfruchtbarkeit etc.).
Die wirtschaftliche Ebene
Der öffentliche Verkehr ist ein wichtiger Arbeitgeber
Der öffentliche Die Verbesserungen für Fußgängerinnen und Fußgänger fördern die Wirtschaft
Maßnahmen, die das Gehen attraktiver und sicherer machen (z. B. breite Gehwege, sichere Kreuzungsbereiche, Reduktion der Pkw-Geschwindigkeit) sind besonders wichtig, denn je mehr Menschen in innerörtlichen Einkaufsbereichen unterwegs sind und sich dabei wohlfühlen, desto mehr wird dort eingekauft. Die Umsatzzahlen der innerörtlichen Unternehmen steigen.Parkplatzerrichtungskosten sind bei Fahrrädern geringer als bei Autos
Die Errichtung eines Autoparkplatzes kostet zwischen 4.000 und 16.000 Euro. Die Errichtung eines Fahrradstellplatzes kostet hingegen nur 75 bis 160 Euro. Für jeden Autoparkplatz könnten daher 50 bis 200 Fahrradstellplätze geschaffen werden.Hohe externe Kosten durch (Pkw-)Verkehr
Der Autoverkehr zahlt viele Kosten, die er verursacht, nicht oder nicht in ausreichendem Maße (Lärm, Umwelt, Klimaauswirkungen, Gesundheit, Unfallfolgen etc.). Die Kosten werden von der Gesellschaft getragen. In Summe betragen die externen Kosten des gesamten Pendeln ist mit öffentlichen Verkehr smitteln deutlich billiger als mit dem Pkw
Selbst wenn man beim Pkw nur die Treibstoffkosten berücksichtigt, ergibt sich ein deutlicher Kostenvorteil zugunsten des öffentlichen Beispielsweise:
Strecke Bruck an der Mur–Graz
Kosten mit öffentlichen
Kosten mit Pkw (nur Treibstoff berücksichtigt): 184 Euro/Monat